Der weisse Rausch 2015 - Megavalanche am Arlberg

  • Boardmag
  • 05.05.2015

"Morgen findet das große Skirennen der Saison statt. Schuss! Bum!" So lautet es im gleichnamigen Film von Dr. Arnold Franck. Ähnlich trägt es sich hier in St. Anton am Arlberg immer noch zu.

Der weisse Rausch ist seit Jahren ein Skirennen mit Kultstatus. 555 Teilnehmer aus der ganzen Welt, unterwegs auf Ski, Snowboard, Telemark, Monoski, Kurzski und Skibob zelebrierten zum 18. Mal den Megaevent am Arlberg. Hier startet vom Hobbyathleten bis zum  Rennfahrer alles, was sich mit Leib und Seele dem Ski- bzw. Snowboardfahren verschrieben hat. Egal ob Frau oder Mann, Alt oder Jung.

Das Rennformat ist eine Art "Top to the Bottom Eliminator" mit Massenstart in drei Gruppen. Das Rennen startet von der Gipfelstation der Valugabahn auf 2.657m, ist 9 km lang und endet an der Talstation der Galzigbahn auf 1.306m. Also 1.300 Tiefenmeter Vollgas, unterbrochen vom sogenannten "Schmerzensberg", einem 150m langen Gegenanstieg. Gestartet wird erst nach Beendigung des regulären Skibetriebs. Was bedeutet das die Rennpiste gewisse Gebrauchsspuren aufweist..."you need to love the bumbs"

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18 April 2015, 17 Uhr "Race Time". Die erste Startgruppe macht sich bereit. Die Wolken hängen tief und die Sicht am Start ist schlecht. Es liegt lockerer Minimal-Sound in der Luft, was dem Ganzen einen mystischen Touch verleiht. Die Stimmung ist ruhig, aber die Anspannung und Nervosität ist deutlich zu spüren. Alle warten gespannt auf die Freigabe der Strecke. Eine alte Feldhaubitze gibt das Signal zum Starten. "BOOM". Die ersten Teilnehmer schmeißen sich ins Tal und verschwinden im Nebel - die Schlacht beginnt. Es starten ca.180 Teilnehmer pro Gruppe gemeinsam. Am Start ist das Fahrerfeld entlang einer 200m langen Kante verteilt. Nach dem ersten Steilhang verengt sich die Piste aber drastisch zu einem Ziehweg der in den "Schmerzensberg" mündet. Vor dem Start wurde immer wieder auf Fairness hingewiesen. Jedoch sollte man seine Erwartung auf Rücksichtsnahme etwas tiefer ansetzen. Deswegen ist es wichtig, einen guten Start zu erwischen, um ungehindert durch die Verengung  zu schießen und so möglichst viel Geschwindigkeit aus dem ersten Hang mitzunehmen. Wessen Puls jetzt noch nicht oben ist, kann sich am "Schmerzensberg" die Kanten geben. 150m bergauf hört sich erst mal gar nicht so schlimm an. Aber Fakt ist, dass die Pumpe erst mal am Limit ist, wenn man oben ankommt. Das Sportgerät wieder unter die Füße zu bekommen kann dann schon mal zur kleinen Herausforderung werden. Mit dem Messer an der Kehle geht es in die nächste Abfahrt. Jetzt heißt es runterkommen und weiter Speed sammeln. Die Sicht verbessert sich je weiter man sich dem Tal nähert. Noch ist die Piste schnell. Die Buckel und Schläge sind relativ gut zu Händeln. Es ist noch recht einfach den Speed durch die flachen Stücke zu tragen. Aber langsam wird es zäh. Vor allem bei den Snowboardern macht sich jetzt ein gut  präpariertes Brett bezahlt. Auf dem letzten langen Ziehweg wird noch mal durchgeatmet. Praktisch die Ruhe vor dem Sturm. Denn gleich folgt die Kandahar. Wer sich noch nicht erholt hat bekommt jetzt Probleme, denn jetzt gibt es auf die Fresse. Buckelpiste vom Feinsten. Hier werden die Beine nochmal ordentlich strapaziert. Meterhohe Buckel, dazwischen Eisplatten und das ganze wesentlich länger als einem lieb ist. Vor allem bei der Ausfahrt aus der Kandahar walten die G-Kräfte und versuchen einen aufzufressen. Wer hier noch Saft hat, kann noch mal richtig was gut machen. Denn das Ziel ist bald in Sicht. Es folgt noch ein tückischer Slash-Acker mit einem 90 Grad links Knick, der mit High-Speed richtig Akku kostet. Danach kann man sich bei der Durchfahrt am MooserWirt von der Euphorie der Zuschauer anstecken lassen. Denn das Ziel ist zu sehen. Ein letzter Hang bis ins Tal und dann noch ein 20m langer Schneewall, der das Erreichen des Zieles noch mal zusätzlich versüßt. Und dann hat man es endlich geschafft...ZIEL!

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Egal ob man als Erster, oder als Hundertster im Ziel eintrifft , jeder ist erst mal erleichtert, heil unten angekommen zu sein. Über die Platzierung wird sich später Gedanken gemacht. Das Rennen ist vorbei, die Siegerehrung folgt direkt im Anschluss und die Party in der Nacht ist gewiss. Und die wird mindestens so wild wie das Rennen.

Wir von Boardmag haben uns gefreut dabei gewesen zu sein. War ´ne riesen Gaudi! Bis zum nächsten Mal... Servus!

Alle Ergebnisse

Weitere Infos zum "Weissen Rausch"

 

 

 

 

 

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