Phil Gehrke - Interfolio

  • Boardmag
  • 25.11.2015

Phil Gehrke - Interfolio 

 

Mit Typen wie Phil bekommt die Session den richtige Vibe, den richtigen Kick. 

Er ist ein geduldiger Photograph, der mit den richtigen Blick an den Shot herangeht und für seine Homies Freund, Arschtreter und Motivator in einem ist. Und: keiner freut sich so schön über einen gestandenen Trick wie Phil. Vorhang auf!

 

 

 

May - Switch Heel

 

J. Hi Phil, was war Dein erster magischer Photo-Moment?

P. Hey Joe! Boah, das kann ich gar nicht mehr sagen. Die Magie ist einfach immer dabei, denn das macht Photografie für mich aus.

 

J. Wann und wie bist Du mit Skateboarding in Kontakt gekommen?

P. Ich habe mir auf einem Kinderflohmarkt - da war ich sechs Jahre alt -  für 5 DMark ein Skateboard gekauft und bin dann erstmal damit schön auf den Knien rumgeheizt. Ich habe dann aber recht schnell gelernt normal damit rum zufahren. Mit 14 hab ich dann wirklich angefangen zu skaten, nachdem ich bei einem Berlin Urlaub so richtig, richtig angefixt wurde. Hält bis heute an! Ach, das 5 DM Board war übrigens ein Original Gordon&Smith Fibreflex Slalomboard aus den 70er Jahren. Hab ich immer noch, dass hängt jetzt im Wohnzimmer.

 

J. Wie kam es dazu, dass Du beides zusammengebracht hast?

P. Also, mit der für die 90er Jahre typischen „Idioten“ Knipskamera habe ich ab und an mal abgedrückt, aber nicht bewusst. Ich habe über Jahre Tonnen an Skateheften verschlungen und die Bilder bewundert. Als dann durch dich und Bo plötzlich ständig Freiburger Jungs in der Boardstein (RIP) und anderen Mags (alle RIP) drinnen waren, wurde die Sache für mich irgendwie greifbarer und ich wollte auch Skateboarden fotografieren. Während meiner Ausbildung als Musikfachhändler habe ich mich dann schön auf Arbeit ein halbes Jahr lang durch Fotoforen gequält, bis ich wusste was ich machen und mir zulegen wollte. Nach dem ich mir 2006 alle Außenbänder beim skaten gefetzt habe, habe ich mir dann eine Digitale Spiegelreflex gekauft und in der Verletzungspause angefangen Skateboardfahren zu fotografieren.

 

 

 

Alex - FS Smith Grind

 

 

 

Sebi - Nosewheelie

 

 

 

May - Caveman

 

 

J. Was waren die herausragenden Momente und Meilensteine? 

P. Erstmal die Magie des „perfekten Moments“, denn man nie ganz erreichen aber ihm manchmal gefährlich nahe kommen kann. Skateboardfahren sieht einfach unglaublich gut aus auf Fotos! Meilensteine sind für mich jedes gelungene Bild. Egal ob es ein Standart Move ist oder sich jemand 3 Stunden lang für einen Bänger durchkämpfen muss. Mein erster Boardmag Artikel mit meinen eigenen Bildern war ein schöner Moment. Die „Shots&Stories“, „Listen to ...“ und großen Interviews auf Boardmag. FRYZINE mit Bo und Sebi starten war und ist geil, auch wenn wir alle drei nicht mehr so aktiv sind. Der Slowenien Tor Artikel auf der SOLO Seite. Das erste Bild in einem Mag! Paul, Bs Noseblunt in der Place, die Upstarts in der Limited, die Reell Werbung mit Sebi im Mensapool, Fabis Doppelseite in der Playboard, Pauls Portrait Artikel für die MSM, der Fs Smith von Ben Dillinger in der Limited auf der Subscribe Seite mit der Bildüberschrift „Für hochwertige Skateboardfotos“ oder der Switch Flip von Paul am Willow Gap in Köln im Parallel. Alles was irgendwo gedruckt wird ist für mich immer ein Oberhammer. Egal ob „Hochglanz-Mag“ oder „Fanzine“, Hauptsache es riecht gut und man kann es anfassen, drin rumblättern, es aufheben und immer wieder anschauen. Ich hab so eine kleine Bibliothek angelegt mit Mags, in denen Bilder von mir drin sind oder von Freunden, egal ob Fotografen- oder Skateboardfreunde.

 

J. Was hast Du daraus gelernt?

P. Skatemags gehören auf jedes Klo. Fast so wichtig wie Klopapapier, haha! Gelernt hab ich folgendes, ich zitiere KIZ: „Wer nichts macht, macht nix falsch.“ Fehler machen kann ich ganz gut und durch Fehler kann man so viel lernen! Einfach mal machen.

 

 

 

Alex - FS Rock´n Roll

 

 

 

Merlin - BS Nosepick

 

 

 

Bang - Wallie

 

 

 

Hesh - FS Nosegrind

 

 

J. Was war dein erstes Photo-Equipment und mit was arbeitest Du heute am liebsten und warum?

P. Angefangen habe ich digital, weil die Kohle schon immer knapp war. Hab mit Canon angefangen und bin bis jetzt auch dabei geblieben. Die erste digitale Spiegelreflexkamera war eine 30d, mit der habe ich viel gemacht. Wurde dann vor ein paar Jahren durch eine 7d ersetzt, einfach weil die bei Sequenzen mehr Bilder macht. Die läuft bis heute superrund, hoffentlich noch lange. Dazu eine 50er Festbrennweite und ein Fisheye. Ich habe sogar noch das gute alte Zenitar Fisheye, das auf einem analogen Body oft zum Einsatz kommt. Ich wusste von Anfang an, dass ich unbedingt entfesselt blitzen wollte, deswegen kamen gleich 2,3 kleine Blitze dazu. Erst wurden diese durch das Canon eigene „Infrarot-Blitzdings“ ausgelöst, was nicht wirklich gut funktioniert hat. Aber es ging doch. Denn wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es eben meistens nicht an der Badehose. Trotzdem, Funkauslöser machen mir das Leben erheblich leichter, wenn es ums Blitzen geht. Dass alle meine Blitze schon mal ein Board abbekommen haben, ständig ausgehen und immer irgendwas nicht 100%tig funktioniert sorgt dafür, dass ich am Spot ständig zwischen den aufgestellten Blitzen rum rennen muss. Dadurch bin ich mindestens so aufgekratzt wie der abzulichtende Skateboarder, bleibe in Bewegung und freue mich jedes Mal wenn doch wieder alles geklappt hat. Von meinen allerliebsten Lieblings-Sebi wurde mir irgendwann aus dem nichts ein Body einer alten analogen Canon geschenkt, auf die alle meine Objektive passen. Seitdem ist die Digi für mich eher Arbeit und analoge Fotografie Spiel, Spass und Leidenschaft. Es ist so der Shit, dass ich mir irgendwann eine Mittelformat Kamera leisten musste. Die Bronica SQ - die Hasselblad für Arme - mit 6x6 Format ist ein super simples und verlässlich funktionierendes Teil. Die schnelle Blitzsynchro lässt meine Digi alt aussehen. Die Auswahl an Schwarzweiß-, Dia- oder Farbfilmen ist das Trumpfass jeglicher analogen Kamera. Mit meiner Canon Ae-1 verbindet mich eine Hassliebe, da meine gerne mal einen Film frisst aber tolle Ergebnisse liefert. Mein Lieblingsteil ist aber meine kleine Olympus XA. Auf den ersten Blick nicht gerade geeignet für Skateboardfotos aber wenn man ihr ein paar Chancen gibt überrascht sie einen immer wieder aufs Neue! Ich mag den groben Look der Bilder, gerade mit Schwarzweiß Filmen läuft sie zur Höchstform auf. Klein, aber Oho die Dame.

 

 

 

Adi - FS Slappy FS Crooks

 

 

 

Aaron - BS Smith

 

 

 

Chrissy - BS Lipslide

 

 

J. Wie häufig gehst Du photographieren? 

P. Hmmm. Heute nicht mehr soviel. Ich beende gerade mein Lehramtsstudium und mache im Frühjahr Examen und arbeite nebenher, um mir mein Studium finanzieren zu können. Ich habe aber ein paar Semesterchen dem Skateboardfotografiestudium auf der Freien Universität namens Straße geopfert. Im Skateshop arbeiten, um das Leben zu finanzieren und dank der Fotografie ein paar Extrakröten dazu verdienen. Dadurch habe ich zeitweise weniger Seminare belegt und für mein Studium etwas länger gebraucht. Als Bonus gab es so viele geile Sessions auf dem Board oder hinter der Knipse, tolle Reisen und Touren in Europa, auf denen ich tolle Menschen kennenlernen durfte und unzählige Abenteuer erlebt habe, mit allem was dazugehört. Vor drei Jahren hatte ich einen eigentlich heftigen Unfall, hatte aber sehr, sehr viel Glück und mir nur das Schienbein dabei gebrochen. Ich bin nachts nach einer Party flott heimgepusht, habe laut Musik gehört und musste dummerweise unbedingt die Straßenseite wechseln, weil da der Boden besser war. Parallel dazu ist ein Taxi sehr flott abgebogen. Ich war so gestoked, dass ich nach dem Frontalcrash mit dem Taxi, über das ich auch noch drüber gesegelt bin, nur einen glatten Bruch hatte. All Hail der Judorolle! Ich war schon im Krankenwagen so glücklich, ich konnte es erst gar nicht fassen, dass ich einigermaßen heil und bei Bewusstsein war. Das hat meinen Heilungsverlauf extrem beschleunigt und auch meinen Skatedurst so verändert, dass ich seit dem viel mehr selber skate und dadurch weniger fotografiere. Als würde ich es seit dem Crash mehr fühlen und auch besser beherrschen. Aber keine Sorge irgend eine Knipse ist eigentlich doch immer im Rucksack versteckt. Ich ziehe auch immer noch sehr gerne los, so richtig gezielt auf Mission. Momentan ab und an mit Chrissy - und wie der abgeht!

 

 

 

Bang - Fullpipesurf

 

 

 

Fabi - BS Tailslide

 

 

 

Martin - BS Blunt

 

 

J. Beschreibe wie sich Deine Photographie im Laufe der letzten Jahre entwickelt hat!

P. Zu Beginn waren für mich gute Skatefotos geblitzte Fotos. Dann habe ich unter anderem dank Sebi (Danke!) analoge Fotografie für mich entdeckt und erliege seitdem ihren Reizen. Alleine das Filmeinlegen; nicht auf einen Display gucken müssen; keine Sequenzen schießen müssen; einen Trick 2,3 mal schießen und dann zum Skateboader sagen: Danke, passt!; dann die Entwicklung oder lange auf die Entwicklung warten, die Spannung steigt; und dann passt alles! Die Liste ist endlos. Analoge Fotografie kann alles. Eine Zeitlang habe ich mich fast in den finanziellen Ruin getrieben, um das Magazin der Mittelformat Kamera mit teuren Filmen füllen zu können. Ganz zu Schweigen vom Fisheye für die Broni - das war so arschteuer. Ist es aber wert! Dann gibt es wieder weniger-ist-mehr-Phasen, gerade die kleine Olympus XA kommt mir da sehr entgegen. Schwarzweiß Film rein und den dann über 2,3 Monate voll schießen und schon gar nicht mehr wissen was man alles geknipst hat. Die besten Sachen entstehen bei mir oft unbewusst, aus der Session heraus, eben wie skaten selbst. Das sind für mich fast die wertvollsten Erfahrungen, wenn der Flowmoment einfach passiert. Ein bissel Zufall oder Schicksal geben mir die Extrawürze. Ich experimentiere gerne, ich muss ja auch keine Kunden zufriedenstellen, sondern nur den Skateboarder und mich. Nie zu hundert Prozent zufrieden zu sein was die Ergebnisse angeht, hilft motiviert zu bleiben. Sich selbst nicht zu ernst nehmen auch.

 

J. Was waren Deine bitteren Erfahrungen mit Skateboard-Photographie? 

P. Film falsch eingelegt. Wenn mein Canon Ae-1 schon wieder einen Film gefressen hat. Wenn du ein super Bild hast aber der Trick nicht gestanden wurde. Schlimm! Wenn der Skateboarder kurz davor ist den Trick zu stehen oder schon gelandet hat und man dann gnadenlos gekickt wird und das ganze noch auf Tour im Ausland und man nicht noch mal hingehen kann. Ganz Schlimm! Wenn man den Moment verballert und den Skateboarder bitten muss vielleicht-doch-noch-einmal-ganz-kurz-bittebitte-nur-fürs-Foto nochmal in den Trick reinzuspringen und dann verletzt sich der Skaterboarder dabei. Am Allerschlimmsten! Das tut mir dann so leid. Da würde ich werweißwas dafür tun, um das rückgängig machen zu können. Ich war mal mit Bo auf einer nächtlichen Mission mit meinem riesigen vollgestopften Kamerarucksack auf dem Rücken aber die Kamera lag zuhause auf dem Schreibtisch. Damn! Welch ein Glück, dass Bo zu diesem Zeitpunkt seine digitale Spiegelreflex neu hatte und - schwer verliebt - das Teil überall hin mitgenommen hat. So auch in dieser Nacht. Funkauslöser und Blitze funktionieren ja zum Glück systemübergreifend und wir konnten das Bild doch machen. Na, eigentlich war das also keine bittere Erfahrung, sondern eine Gute, denn so kam ich auch mal in den Genus mit einer Nikon zu fotografieren. Bitter finde ich es, wenn sich manche Skateboardfotografen zu wichtig nehmen. Ich spreche hier nicht von denen die ihren Lebensunterhalt damit bestreiten oder es könnten. So wie Skateboardfahren an sich geht es meiner Meinung nach um Spass und nicht um Karriere. Ich habe manchmal das Gefühl, dass der in Deutschland etwas zu kurz kommt, weil viele so sehr damit beschäftigt sind alles gleich so pseudo super professionell machen zu müssen. Finde ich lame.

 

 

 

Luke - Slappy Smolik Grind

 

 

 

Paul - BS Lipslide

 

 

 

Sebi - FS Crail Slide

 

 

J. Welche Personen haben Dich im Bezug auf Deine Photographie motiviert, herausgefordert und inspiriert und wie haben sie das getan?

P. Ich habe immer wieder deine und Bo´s Bilder auf Boardmag und in der Boardstein(RIP) oder andern Mags bewundert. Mit dir habe ich gerade zu beginn super viel über mögliches Equipment und dergleichen gelabert. Du hast mir immer zugehört, fundierten Rat gegeben und mich vor allem dabei bestärkt. Ein tolles Erlebnis war an den Sandstein 8tern, wo du mit Paul einen Nollieflip geschossen hast und gar kein Problem damit hattest, dass ich meinen Krempel auch aufbauen wollte. So standen da dann 4,5 Blitze rum und zwei Fotografen kauerten in Fisheye Position an den Stufen. Finde ich heute immer noch eine echt tolle Geste, da denke ich gerne dran zurück. Mann, es war der 23. Dezember, Minusgrade und Paul hat einen supergeilen Nollieflip gemacht! Später habe ich lange mit Sebi zusammengewohnt und mit ihm zusammen Skateboardfahren und Fotografie im Selbststudium studiert. Super Nerdung war angesagt! Dieser Kerl hat einen sehr großen Einfluss auf meine Fotografie (und mein Skaten), weil wir die meisten Dinge was die Skateboardfotografie angeht genau gleich sehen und ähnliche Vorlieben und Meinungen teilen. Zum Beispiel die Liebe zur analoge Fotografie. Ich habe viele Filme bei Sebi im Badezimmer mit ihm entwickelt und scanne alle meine analogen Bilder bei Sebi. Ohne Sebi gäbs von mir also nicht viel zu sehen. Den allergrößten Einfluss haben aber die Leute die ich fotografieren darf. Gerade zu Beginn, als ich mit der Skateboardfotografie angefangen habe. Die Liste ist unendlich doch die Herren Thyssen und Surber waren ganz wichtig für mich. Denn dank deren Motivation mit mir Bilder schießen zu gehen konnte ich schnell sehr viele Erfahrungen sammeln und viel dabei lernen. Mit Bo und Sebi auf Mission zu gehen war/ist auch immer eine super Sache, denn wenn die Jungs vor deiner Linse selber super Bilder schießen, dann pusht das ungemein. Eventuell fällt ihnen auch noch eine bessere Perspektive ein, haha! 

 

J. Was möchtest Du mit Deiner Photographie ausdrücken, welche Botschaft übermitteln, welches Gefühl beim Betrachter erzeugen, von welcher Idee erzählen?

P. Ich versuche skaten so darzustellen wie es nun mal ist. Mal schnell kurz einen Standart Move an einem schönen Spot fotografieren oder einen Slappy am Bordstein taugt mir genauso wie atemberaubende Bänger zu schießen, bei denen die Jungs an ihre Grenzen gehen. Ich mag es nicht nur einen Style zu fahren, sondern alle Möglichkeiten die man hat auszukosten. Nach Lust und Laune. Available Light ist eigentlich das aller Beste mittlerweile aber die Blitzerei kann halt auch einiges. Ich versuche es dem Skateboarder vor der Linse so angenehm wie möglich zu machen und mich nicht über ihn zu stellen. Er soll sein Ding so durchziehen können wie er es möchte und ich versuche mein bestes hinter der Kamera abzuliefern. Mir ist es wichtig schnell zu sein, dass der Skateboarder auch loslegen kann wenn er es fühlt und nicht lange warten muss bis ich alles aufgestellt und eingestellt habe. Ich mag authentische Sachen und es muss auch nicht zu hundert Prozent perfekt sein. Ich weiß welche der Jungs eher auf analoges oder eher auf digitales stehen und passe mich da auch gerne mal an. Die Jungs lassen mir da aber meine Freiheit, haha! Ich mag Kommunikation am Spot, wenn es entspannt und lustig zugeht kommt immer was bei rum und dass kann man dann auch auf den Bildern sehen.

Ich sehe mich selbst als Amateur und nicht als Profi. Ist doch Luxus, dass aus Spass machen zu können und nicht als Job. Ich mag ehrliches Skaten und versuche das in authentischen Bildern festzuhalten und möchte vor allem eins erreichen: Das der Skateboarder sich wirklich über das entstandene Bild freuen kann! Wenn das Bild dann auch noch anderen Menschen taugt ist das ein Bonus für mich und ihn.

 

J. Bei welchen 5 Photos ist Dir dies besonders gut gelungen und woran machst Du das fest?

P. Das fällt mir jetzt ungemein schwer, aber ich versuche es mal. Da wäre der Bs Nosegrind von Fabi an der Winzergenossenschaft in Kiechlingsbergen in der Nähe seines Zuhauses. Es wollte da schon immer was machen und eines Tages ist es passiert. Wir haben in der Nacht davor eine Kante auf die unskatebare Lege geklebt und am nächsten Abend hat Fabi einen super schönen Bs Nosegrind gemacht und das Bild bekam eine Doppelseite in der Playboard. Jakobs Kickflip to Fakie ist bis heute eins meiner Lieblingsbilder. Jakob hat mal wieder die ganze Session gefilmt und dann kurz bevor wir gegangen sind diesen Move gemacht. Ich habe die kleine XA ausgepackt, zwei mal abgedrückt und fertig. Passenderweise wurde das Teil in der Fotoissue des „Wasting Film is not a Crime“ Zine gedruckt. Den Fs Smithgrind am UFA Rail hat Kai davor schon mal gemacht und als wir noch mal hin sind, hatte ich grade einen Film in einer Cam, den ich auf 3200iso pushen wollte und ich habe es einfach riskiert den Fs Smith damit zu schießen, anstatt mit der Digi mit Fisheye und geblitze. Wäre auf jeden safer gewesen. Dass dann der ältere Herr sich noch einmal neugierig umgedreht hat genau bei dem gestandenen Versuch macht das Bild für mich besonders. Schön das es auch noch in der MSM gedruckt wurde. Mays Kickflip Bs Lipslide im beginnenden Regen mit Earth an der VX und Luke hinterm Iphone, steht für mich für die Freiburger Sessions. Jeder übernimmt mal die Kamera, man filmt sich gegenseitig und es herrscht einfach eine große Anteilnahme unter den Skateboardern. Ich mag es sehr gerne quasi „heimlich“ Bilder zu machen, ohne das der Skateboarder das bewusst wahr nimmt. Ist natürlich ein XA Bild! Momes Bs Tailslide mit der Broni ist genauso entstanden wie Mays, nur halt mit der Mittelformat. Mome ist einfach der Boss und keiner macht so schöne Treflips und Bs Tailslides wie er! Mich freut es einen dieser zeitlosen Tricks von ihm eingetütet zu haben und mir gefällt das Licht. 

 

 

 

Mome - BS Tailslide

 

 

 

May - Kickflip BS Lipslide

 

 

 

Kai - FS Smith Grind

 

 

 

Jakob - Kickflip

 

 

 

Fabi - BS Nosegrind

 

 

J. Skateboard-Photographie und Reisen gehören fest zusammen. Erzähle etwas von Deinem besten Trip!

P. Ich hatte so viele tolle Trips, egal ob vor der Haustüre oder auf Reisen. Den besten Trip kann ich nicht festmachen. Es war immer toll, aufregend und auch nicht miteinander vergleichbar. Ich hatte das Glück mit dem Boardshop Freiburg Team und dem Boardmag Skateboards Team for free in vielen tollen europäischen Städten gewesen zu sein und konnte so in das Leben von professionellen Skateboardfotografen reinschnuppern. Das ich das alles mit meinen Freunden und nicht mit irgendwelchen Random-Dudes erlebt habe und erlebe ist das allerbeste an der Sache! Ich picke mal beispielhaft den einen Berlin Trip heraus, bei welchem der Rackelhahn Skateboards Mythos entstanden ist und wir das Lippsche Lebensgefühl bei Michi leben durften. Den Slowenien Trip, was für ein schönes Land, was für ein Sternenhimmel oben auf dem Berg wo unsere Unterkunft war und natürlich Klaus, die entführte Katze, die jetzt bei Fabi am Kaiserstuhl chillt und fünf Kinder hat. Die Barca Trips bei Yannik waren auch immer dope inklusive verpassten Flügen oder die Wien Tour bei Mome, die Todeskreis Runde in Paris und das Pessimistenzelt... Oh Mann, wann geht’s wieder los?!

 

J. Welches Photos wolltest Du schon immer einmal schießen und es ist Dir mittlerweile gelungen?

P. Ich gebe es zu: Ich wollte immer mal ein von mir geschossenes Bild in einem Skateboard Magazin ansehen können. Irgendwann war das dann endlich soweit und das war ein tolles Gefühl! Seit dem habe ich immer wieder mal ein Bild von mir in einem der Mags und das Gefühl ist immer noch so toll wie beim ersten Mal. Meine Freunde in Skatemags zu sehen ist einfach der Hammer. Freiburger Spots in Mags zu sehen auch. Beides kombiniert der Oberhammer, denn Freiburg hat einfach eine tolle Skateszene.

 

J. Welches Photos wolltest Du schon immer einmal schießen und es ist Dir noch nicht gelungen?

P. Ein richtig gutes Foto! Ich glaube ich habe da gar keine konkreten Ziele. Jedes Bild geht besser! Von daher hilft nur immer weiter machen und ich mache das auch gerne. Aber Moment mal: Als Paul den Backside Lipslide am UFA Rail in Freiburg gemacht hat, ist er bei einem der ersten Versuche zufällig in einen Backside Noseblunt reingesprungen und direkt geslidet. Es gibt sogar ein Bild davon. Also Paul, wenn du mal Bock auf den hast, dann meld dich! Backside Noseblunts schieße ich nämlich eher selten, sie sind halt schon so eine Art Königstiger der Tricks, die man machen kann. Ich würde eh generell gerne mal wieder ein Handrail Bild schießen, macht Laune! Mit Surbi habe ich schon lange ein Bild „Am langen Buck“ in Endingen vor Augen und mit Sebi würde ich gerne einen Move in der Halfpipe in Landwasser schießen. Und mit Vinni im HdJ, da habe ich vor kurzem leider den Blitz vergessen und für ohne war es viel zu dunkel. Muss also doch noch so einiges fotografiert werden!

 

 

 

Paul - Wallride

 

 

J. Gehst Du geplant auf Photo Mission oder lieber spontan?

P. Beides! Spontan entstehen meistens die besten Sachen, finde ich. Wenn keiner der Beteiligten mit einem krassen Ergebnis rechnet und dann hat man trotzdem ein tolles Bild, ist das eine tolle Sache. Auf Mission, wie zum Beispiel mit Paul für sein Portrait damals in der Monster(RIP) muss man zwar mehr arbeiten und abwarten was dann genommen wird und was nicht. Das ist ein wenig nervenaufreibend und verlangt Geduld aber der Aufwand lohnt am Ende doch. Für seinen Fs Bluntslide am PH Rail in Freiburg mussten wir insgesamt 4x hin und dass im Winter und Paul lebt eigentlich in Köln. Ich habe ihm den Fs Blunt auch ein bisschen eingeredet und hatte schon ein schlechtes Gewissen, dass Paul dafür so ackern musste. Das Bild hatte ich schon davor im Kopf und Paul kann halt, finde ich, viel mehr machen, als er sich manchmal zutraut. Oft ist das bei Skateboardern eher umgekehrt. Es ist sehr angenehm für einen Fotografen, wenn die Skateboarder wissen was sie können und den richtigen Trick für den richtigen Spot finden. Das ist halt der Vorteil bei spontanen Sachen, man fragt einfach den Skater ob er den Trick noch mal machen kann oder ich schlage einen Trick vor der an dem Spot gut aussehen würde und von dem ich weiß, dass der Skateboarder den da auch machen kann. Beispielsweise der Wallride aus Pauls Portrait. Funktioniert ganz gut, vor allem wenn man sich gut kennt und aufeinander verlassen kann.

 

J. Welches Nicht-Photo-Equipment darf am Spot nicht fehlen?

P. Mein Skateboard. Wenn ich nicht skate und fotografiere kann ich es als Sitz oder Ablage benutzen oder es schützt einen auf Stativ gestellten Blitz vor dem möglichen Umfallen durch das wegschießende Board des Skaterboarders. Ein paar Tricks die ich geschossen habe wurden mit meinem Board gestanden, weil die Jungs ihr eigenes gebrochen haben. Jakob und Paul können ein Lied davon singen. Das Wichtigste meiner Meinung nach am Spot sind aber die guten Vibes. Kommunikation, lachen, die Homiebande die mit allen Mitteln die Jungs anfeuert, mitleidet und übelst abfeiert wenn der Trick gestickt wurde. Was das angeht und nicht nur das, ist die Freiburger Skateszene so was von der Shit! Obwohl ich auch gerne alleine mit einem Skateboarder losziehe, mag ich es sehr, wenn der Skateboarder einen Sessionpartner hat und ich einen Kollegen der filmenden Sorte neben mir. Ist nur halb so spaßig wenn man sich nicht gegenseitig das Fisheye in den Bildausschnitt halten kann und das mein ich wirklich ernst. Die Gespräche zwischen Skateoarder, Filmer und Fotografen während der Session können sehr viel. Lots of Love an Jakob, May, Sebi, Adi, Michi, Till und Tobe, meine Lieblingsfilmemacher.

 
 
 
Thyssen - FS Blunt Slide
 
 
 
Tommy - Switch BS Tailslide
 
 

J. Abseits von Skateboarding  - was photographierst Du noch und warum?

P. Menschen. Tolle Menschen fotografieren macht immer Spass, auch wenn sich der oder die ein oder andere gar nicht so gerne fotografieren lässt. Kleinigkeiten, die auf den Trips und Sessions im Urbanen Raum so vorzufinden sind oder passieren knipse ich auch gerne. Tiere würde ich gerne viel mehr fotografieren, deswegen gehe ich ab und an auf den Mundenhof in Freiburg, haha! Auf Reisen gerne Architektur und Landschaften, ab und an mach ich das auch mal zuhause. Weniger ist für mich da aber eindeutig mehr.

 

J. Was muss passieren, dass Du eine Photo Session sausen lässt?

P. Selber skaten wollen oder das Real Life muss mal wieder Vorfahrt haben. 

 

J. Grüße und Dank an…?

P.  Erstmal danke ich allen Skateboardern und Freunden mit denen ich in die letzten zehn Jahre unterwegs war und sie fotografieren durfte. Ohne euch könnte ich nix und ihr seid einfach der beste Haufen! Danke Surbi, Thyssen, Paul, Sebi, Bo, May, Simon, Sascha, Aaron, Jakob, Mome, Holger, Lu, Kai, Tomek, Chris, Mo, Hesh, Martin, Thommy, Yannik, Alex, Der Elch, May, Phil, Earth, Fabi, Michi Lipp, Michi Bähr, Johnny, Mojo, Domi, Julius, Julian, Jan, Glatzi, Serge, Bäng, Jerry, Chrissy, Max, Luke, Merlin undundund, ich hoffe ich habe keinen Vergessen. Danke an Dich, Bo und Sebi für all den Fotosupport und Input! Danke an Dave und der Rollbrett-Mission und Flo und Boardmag/Boardshop Freiburg fürs fördern meiner Bilder von der ersten Stunde an und die vielen Projekte! Danke an die OG Boardmag Gang um Bo, Dave, Flo, Jakob, Fabi, Sebi und Joe und die ganzen tollen Jahre zusammen! Danke an den Boardshop Freiburg für super Support über all die Jahre! Danke an FRYZINE! Allen Skatemag-Machern durch ich ab und an mal was veröffentlichen kann! Robert Christ und Parallel für Hilfe und Support und seine geilen Bilder! Tomasz von Reell! Thomas Gentsch und der Limited(RIP), dass ich einigen meiner Freunde einen #Upstart ermöglichen konnte! Oli Tielsch von der Monster(RIP) für alles und vor allem für das Paul Portrait! Danke an Stefan und die SOLO Jungs! Danke an Jan Vollmann, Mr. Wasting Film is not a Crime! Danke an Michael Heitz für die tollen Hefte! Danke Jule für deine Geduld und ach, einfach alles! Grüßen möchte ich die Boardshop Freiburg Belegschaft, so eine tolle Gang um Gesine, Saga und Aleko und alle Aushilfen und auch die ehemaligen Mitarbeiter! Ich grüße alle BBHler egal ob noch aktiv oder nicht, die SCHUNDler in Berlin, alle Hähne da draußen, die Schlangos und den Elch! Und natürlich die Jungs vom Leftoverthread auf rbm für die super gute Fotounterhaltung und für das gemeinsame Scheißen auf das rbm Fotoregelwerk, haha! Boah, ganz schön lange Liste. Skate & Enjoy!

 

 

 

Paul - FS Blunt Slide

 

 

 

Sebi - BS Smithgrind

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 

 
 
 
 
 

 

 

 

 

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