Longboard Rollen Review: Jucker Hawaii Superballs

  • Boardmag
  • 20.06.2016

Die Firma Jucker Hawaii ist vor allem durch Ihre günstigen Einsteiger Longboards bekannt. Doch das will Jucker nun ändern und bringt mit der "Superball" eine Rolle auf den Markt, die sich vor anderen namenhaften Marken nicht verstecken braucht. Ich habe die Rolle schon vor Verkaufsstart bekommen und sie ausgiebig testen können, sowohl auf der High Back Corner Jam als auch an meinem Homespot in München.

Hier mal ein paar Facts zur Rolle:

  •         70mm Größe und 42mm Contact-Patch
  •         Härtegrad: 80a
  •         Centerset Kern
  •         Kommt „pre-broken-in“ das heißt, sie hat keine Glanzschicht und kann direkt voll geslidet werden
  •         Abgerundete Lippen

Cruising mit den Superballs:

Ich habe die Rolle nicht aktiv auf langer Strecke getestet, habe sie aber sowohl unter meinem Cruiser Brett (O&H Cruiser mit 180 mm Randal R2 ) gehabt und auch damit den ein oder anderen Meter auf dem Weg zum Skaten zurückgelegt. Aber hier liegt auch nicht die Stärke der Rolle, durch den kleinen Kern hat die Rolle nicht den höchsten Rollspeed. Trotzdem gibt die Rolle auf kürzeren Strecken eine gute Figur ab: 

Unebenheiten und kleine Steine sind durch die Größe von 70mm kein Problem und werden angenehm gedämpft. Auch in der Stadt ist die Rolle schön wendig und lässt sich durch die schmalen Gassen der Münchner Innenstadt manövrieren.

Die Superball ist eine Rolle, der auf der Geraden schnell langweilig wird und man fühlt, dass sie die Berge anziehen. Trotzdem lässt sie sich auf kürzeren Strecken angenehm fahren und gibt auch an einem Commuter ein gutes Bild ab. Doch die Stärke der Rolle liegt wo anders.

Slide/Freeride:

Am Berg fühlt sich die Rolle am wohlsten und das merkt man auch:

Am zweiten Tag der HBCJ habe ich die Rollen dann auf mein Brett (Moonshine Rum runner, Arsenal CNC 180mm 47/42) gezogen. Als ich den ersten Slide gemacht hatte, war ich etwas überrascht, da die Rollen rutschiger sind als sie aussehen. Aber wenn man es weiß, ist das kein Problem und man kann sich darauf einstellen.

Das Stonegroundfinish ist äußerst praktisch, wenn man z. B. auf einer Slidejam ist, und auf eine neue Rolle wechseln muss. Dadurch lässt die Rolle aber auch den Grip liegen, welche eine Glanzschicht mit sich bringen würde, das kann einem bei dieser Rolle aber auch relativ egal sein.

Die Superball in ActionDie Superball in Action

Der Silde lässt sich leicht einleiten und ist sehr angenehm und kontrolliert. Im Silde fühlt sie sich trotz ihrer Rutschigkeit extrem smooth an. Man muss kaum Druck aufbringen um die Rolle ausbrechen zu lassen, was Anfängern zugutekommt. Der Hookup ist  recht sanft und kommt sehr vorhersehbar und angenehm daher.

Wer auch mal mit der Rolle in der Kurve bleiben möchte oder einfach nur Carven, wird hier auch noch genügend Halt finden und nicht rausrutschen. Jedoch rate ich bei reinem Carven zu einer anderen Rolle, mit eckigen Kanten.

Die Rolle rutscht sehr lange, ist aber keinesfalls unkontrolliert, man kann gut vorhersehen, wohin man rutscht und man eist nicht aus. Die Superball ist mehr auf Slides und Freeride ausgelegt, als auf Downhill und Geschwindigkeiten. Wer eine Downhill Rolle sucht, ist hier somit falsch beraten.

Langlebigkeit und Abrieb der Rolle:

Bei meinen 80 Kilo lässt die Rolle ziemlich fette Thane- Lines auf dem Asphalt und geht ordentlich runter. Selbst bei unterschiedlichem Asphalt, malt die Rolle auf die Straße, als wäre sie aus Kreide. Natürlich wird die Rolle dem entsprechend auch schnell kleiner und ich hatte meinen Satz nach 4 Sessions auf dem Kern.

Gegen Ende der Rolle, wird das Ganze noch mal mehr und es sind echt dicke Lines auf der Straße. Leider kommen mit dem Kleiner werden der Rolle auch die Chunks. Als ich die Rolle fast auf dem Kern hatte, sind große Stücke aus der Rolle raus gebrochen. Das kann aber auch an meinem Spot liegen, der frisst Rollen zum Frühstück.

Nach vier Sessions war die Rolle auf dem KernNach vier Sessions war die Rolle auf dem Kern

 

Mit den dicken Lines kommen auch Probleme:

Ich musste die Rollen auch ziemlich oft durchtauschen/rotieren, um sie gleichmäßig runter zu bekommen. Rotieren heißt nichts anderes, als dass man die Rollen in regelmäßigem Abstand von einer Seite der Achse auf die andere und von einer Achse auf die andere Achse montiert, damit die Rollen nicht einer einseitigen Belastung und somit Abnutzung unterliegen. Obwohl ich die Rollen viel rotiert habe, damit die Rollen gleichmäßig heruntergefahren werden können, habe ich sie nur sehr unsauber coren können. Nur eine Rolle habe ich bis zum Kern fahren können, auf den anderen war noch Urethan drauf. Mein Satz war gegen Ende auch ziemlich konisch, was aber wahrscheinlich eher mein Verschulden ist …

Aber wenn man ein bisschen Übung hat, seine Sildes sauber macht und öfters durchtauscht, hat man auch kein Problem mit Flatspots oder konischen Rollen.

Fazit:

Jucker Hawaii hat mit der Superball definitiv einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und eine extrem spaßige Rolle auf den Markt gebracht, die mit 39 Euro sehr fair und günstig ist. 

Mir persönlich hat die Rolle gut gefallen, auch wenn ich mich erst an die Rolle gewöhnen musste. Die Rolle passt perfekt zu meinem Fahrstil, da ich nicht viel Grip brauche und ehr lange und angenehme Slides mag.

Empfehlen kann ich die Rolle sowohl Anfänger, die gerne das Sliden anfangen wollen und noch eine Rolle mit gutem Preis/Leistung Verhältnis suchen. Als auch an Fortgeschrittene Rider, die auf Fette Lines und lange Slides stehen.

Doch aufgepasst liebe Anfänger: Solltet ihr doch viele Slides wagen, schneller werden oder mehr wiegen als ich, so versucht auf eure Technik zu achten und die Slides nicht auf 90° zu halten, ansonsten habt ihr schnell keine runde Rolle mehr, sondern einen Würfel…

 

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